Die Sahara hat mich hingerissen: Was für eine unerbittliche und gleichzeitig wunderschöne Diva, die sich morgens anders zeigt als mittags und abends, und wenn man denkt, man habe sie durchschaut, kommt sie mit einer neuen Überraschung um die Ecke. Die schattenlose Mittagshitze war eine Herausforderung, das Gehen dagegen vergleichsweise einfach, so dass ich das Gefühl hatte, jeden Tag gut zu bewältigen. Dass wir nach der Ankunft im Nachtlager immer noch lange Tageslicht hatten, fand ich besonders schön. Die Abende in den Dünen werde ich nie vergessen – das war Entspannung pur, mit ständig wechselndem Licht, mit dem warmen Sand um die Füße – einfach herrlich.
Es war spannend zu erleben, wie ab fünf Uhr nachmittags, nach der schattenlosen Affenhitze über Mittag, wieder Leben in den Körper schoss und man schlagartig Lust bekam, auf die Dünen zu klettern und die Landschaft zu genießen, den Sonnenuntergang, den Mondaufgang… das möchte ich nicht missen.
Ich hatte beim Wandern nie das Gefühl, durch langweiliges Gelände zu laufen – auch dann nicht, wenn es völlig flach und gleichbleibend war. Das war eben Wüste pur, mit den spektakulären Dünen und in der Ebene mit den eher unauffälligen Entdeckungen: Schöne Steine, winzige Blüten, Spuren im Sand, Vögel, die Vegetation in den Dünen oder die Tafelberge, an denen wir entlang gingen. Beim Erklimmen der hohen Dünen kam ich dann auch voll auf meine Bergsteiger-Kosten.
Die Crew fand ich sehr angenehm und professionell, ich habe viele Gespräche geführt – zum Glück konnte man hier ja auch ohne arabisch mit den meisten Leuten reden. Die Führung durch Hassan und Youssef, das Gehtempo usw. fand ich perfekt. Essen, Nachtlager, Waschmöglichkeiten: Keine Beschwerden, alles bestens, wie schon im letzten Jahr! Nur die Beduinen-Zelte habe ich vermisst.
Die Kamele habe ich fest ins Herz geschlossen – ihre stoische Art und Eigenwilligkeit hatten auf mich eine stark beruhigende Wirkung. Und dass man auf ihnen reiten konnte, war spaßig und einfach beruhigend zu wissen.
Die Hotels fand ich alle gut – sehr stilvoll, so dass der Bruch von der Wüste ins Hotel nicht so krass ausfiel wie in Jordanien.
Theo und Beatrix – dazu brauche ich nichts zu sagen. Ihr macht das einfach super! Man spürt, dass Eure jeweiligen Bereiche gut ineinandergreifen, dass es keine Reibereien gibt, dass Ihr eingespielt seid… so dass man sich Euch gerne und ohne Zweifel anschließt.
Alles in allem war es wieder eine fantastische Erfahrung, und ich hoffe, ich kann irgendwann wieder dabei sein unter einem der Sternenzelte!